Doch wie weit sollte man für die Selbstoptimierung gehen? Wann schadet Selbstoptimierung? Und wie hilfreich ist die Selbstreflexion als Wegweiser zur Selbsterkenntnis?
Dieser Beitrag findet Antworten auf diese und weitere Fragen rund um die Selbstoptimierung.
Was bedeutet Selbstoptimierung?
Sprachgeschichtlich (etymologisch) geht das Wort „Optimierung“ auf das lateinische optimus zurück.
Das bedeutet im Deutschen: „der Beste, der Tüchtigste“. Gemeint ist der bestmögliche Zustand bzw. der vollkommene Zustand eines Menschen.
Übertragen wir das Prinzip auf unser heutiges Verständnis von Selbstoptimierung, dann bedeutet es so viel wie: die stetige Verbesserung der persönlichen Fähigkeiten und Eigenschaften.
Durch Selbstoptimierung wollen wir Menschen unsere Bedürfnisse stillen. Wir haben das Gefühl, erfolgreicher zu sein, je mehr wir an uns selbst arbeiten. Plötzlich sind wir uns bewusst, dass wir selbstwirksam sind und dass wir unser Leben selbst gestalten können.
Wir haben unser Leben im Griff – so fühlt es sich an.
Dient Selbstoptimierung nur dir selbst? Oder einem Algorithmus?
Heute beziehen wir den Begriff der Selbstoptimierung besonders auf die eigene Person.
Das Ego ist der Antreiber. Und es hat nie genug. Denn es gibt immer jemanden, der erfolgreicher, schöner, schneller, reicher oder beliebter ist.
Die sozialen Netzwerke spielen eine schwerwiegende Rolle dabei:
Dort können wir uns darstellen, zeigen und präsentieren. Und zwar so, wie wir gesehen werden wollen. Nicht so, wie wir wirklich sind. Instagram, Facebook, TikTok, YouTube, LinkedIn und Co. sind „Marktplätze der Eitelkeiten“.
Sie sind eine Bühne, auf die die meisten Menschen verkleidet, geschminkt und mit einem bestimmten Text im Kopf gehen.
Selbst wenn sich die Menschen scheinbar verletzlich und angreifbar machen, überlegen sie vorher ganz genau, wie sie sich darstellen. Denn es gibt ja den Algorithmus, dem es zu gefallen gilt. Er entscheidet, ob das, was präsentiert wird, so wertvoll ist, dass es häufig gezeigt wird.
Häufig ist all das ein unbewusstes Handeln, die Menschen denken sich nichts dabei. Denn alle anderen tun es doch auch.
Wie sieht extreme Selbstoptimierung aus?
Optimierung ist schön und gut, solange sie nicht übertrieben wird. Sobald sie zum Selbstzweck wird, ist sie definitiv schädlich.
Sie führt dann nicht zu Wohlbefinden und Freude, sondern zu Druck, Konkurrenz und Kampf.
Übertrieben heißt:
- Wir treiben exzessiv Sport.
- Wir verzichten „religiös“ auf bestimmte Lebensmittel.
- Wir stehen besonders früh auf, um möglichst viele Routinen des Tages schon am Morgen zu erledigen.
- Wir quetschen Meditation und Achtsamkeit in jede Pause.
- Wir dokumentieren und messen unsere Erfolge rund um die Uhr – und machen sie öffentlich.
- Wir setzen uns ehrgeizige Ziele und quälen uns nicht selten, um sie zu erreichen.
- Wir glauben, nicht gut genug zu sein. Deshalb sammeln wir Abschlüsse, Zertifikate und Titel, um mithalten zu können.
Heute nutzen Menschen die Selbstoptimierung sehr häufig dazu, um in einer globalisierten, ökonomisierten Welt zu bestehen.
Der Druck, einen gut bezahlten Arbeitsplatz zu haben, um in dieser fordernden Welt mitzuspielen, macht vielen Menschen Stress. Oft ist er chronisch.
Ein Burnout tritt scheinbar mindestens einmal im Laufe jedes Menschenlebens auf. Psychische und Autoimmunerkrankungen nehmen zu. Phänomene wie Mobbing und im Extremfall Lug, Betrug und Gewalt gehören ebenfalls zu unserer Welt.
Damit einher geht das Auftreten von Süchten. Nikotin, Alkohol, Medikamente, Zucker, Essen im Überfluss und andere Suchtmittel sollen helfen, den Druck zur Selbstoptimierung auszuhalten.
Die Grenzen der Selbstoptimierung erkennen
Wir versuchen also, uns an die Welt anzupassen und verlieren dabei den Bezug zu uns selbst.
Statt das Original zu bleiben, als das wir zur Welt gekommen sind, werden wir eine Kopie von dem im „Mainstream“ anerkannten Modell eines Menschen. Auch wenn es diesen scheinbar perfekten Menschen gar nicht gibt.
Gleichzeitig wollen wir ganz persönlich einen echten Unterschied machen in der Welt. Das ist irre, oder nicht?
Um dauerhaft gesund zu bleiben, ist es deshalb äußerst wichtig, es nicht zu übertreiben mit der Selbstoptimierung. Es geht nicht darum, so viel wie möglich zu tun – stattdessen solltest du dir deiner eigenen Bedürfnisse und Fähigkeiten bewusst sein und danach handeln.
Selbstoptimierung im Wandel der Zeit: Es geht um mehr als um dich!
Während der Antike und im Mittelalter unterschied sich die Selbstoptimierung von unserem heutigen Verständnis immens. Sie wurde immer in einem sozialen Kontext gesehen.
Es ging nicht nur um dich als Person, sondern ebenso um deinen Bezug und deine Bedeutung zur Welt und in der Welt.
Dies bedeutet heute, dass du dir Zeit nehmen solltest, um über dich selbst nachzudenken und dafür, dich selbst besser kennenzulernen. Denn nur so kannst du erkennen, welche Rolle du in der Gesellschaft zugeschrieben bekommen hast.
Das hängt ganz eng mit deiner Lebensaufgabe zusammen, für die du optimal mit Gaben, Talenten und Fähigkeiten ausgestattet wurdest. So ergibt sich auch der Sinn deines Lebens.
Erkenne das, was deinen Originalzustand ausmacht, und entscheide dich dann für den Weg, der am besten für dich persönlich geeignet ist.
Wenn du dich auf diese Weise anstrengst und deine Ziele erreichen willst, hast du größere Chancen auf Erfolg, ohne Schaden an dir selbst anzurichten.
Die Grenzen der Selbstoptimierung liegen folglich in deiner Fähigkeit, dich selbst besser kennenzulernen und dich an das anzupassen, zu dem du wirklich fähig bist – nicht mehr!
Vollkommen ist nämlich ausreichend!
Selbsterkenntnis: Wie du sie mit Selbstreflexion erreichst
Um deine Grenzen, deine Stärken, deine individuellen Gaben und ja, auch deine Schwächen, zu erkennen, sollte dein Ziel sein:
Dich selbst bestmöglich kennenzulernen.
Dazu gibt es allerhand Wege, die du vielleicht teilweise schon ausprobiert hast:
- Du kannst Persönlichkeitstests machen.
- Du kannst dir Feedback von anderen holen.
- Du kannst inspirierende Bücher lesen.
- Du kannst ein Coaching buchen.
- Du kannst eine Therapie beginnen.
- Und du kannst möglichst viel Zeit mit dir alleine verbringen und dir die Fragen beantworten, die du dir vielleicht schon seit langem stellst.
Diese Selbstreflexion kann viele versteckte Themen aufdecken, die dir etwa erklären, warum du in bestimmten Situationen immer nach demselben Muster reagierst.
Sie liefert dir Aha-Momente von ganz besonderem Ausmaß. Sie wirkt heilend und repräsentiert die magische Phase, die Schmetterlinge im Kokon verbringen.
So habe ich zum Beispiel nach vielen Jahren der Selbstreflexion verstanden, warum mich viele meiner früheren Jobs immer so angestrengt haben.
Sobald ich herausgefunden hatte, dass ich introvertiert bin und viel Zeit mit mir selbst zum Regenerieren brauche, wurde mir klar, warum ich früher oft so gestresst war.
Ich hatte meist Jobs, in denen ich viel mit Menschen zu tun hatte und kaum in Ruhe und konzentriert arbeiten konnte. Es sei denn, ich kam samstags ins Büro. Da war es in der Regel ruhig und entspannt.
Homeoffice ist für mich heute eine ideale Arbeitsform, da ich dort in meinem persönlichen Rhythmus und in Ruhe kreativ sein kann. Optimal ist es, wenn kein Telefon klingelt und niemand mich unterbricht – zumindest für eine Weile.
Während ich das früher als Schwäche interpretiert hatte und ich mich als „nicht belastbar“ beschrieb, weiß ich heute, dass diese Konstellation genau richtig ist für die Aufgaben, die ich zu erfüllen haben.
Ich bin im Frieden damit. Selbstoptimierung gehört für mich der Vergangenheit an.
Selbsterkenntnis sorgt für bessere Entscheidungen
Genau solche tiefgreifenden Erkenntnisse verschafft dir die regelmäßige und tiefe Selbstreflexion. Dank dieser Selbsterkenntnis triffst du Entscheidungen in deinem Leben viel leichter und souveräner.
Du kennst dich und deine Grenzen und weißt genau, was dir guttut oder schadet. So ist es einfacher, dich für oder gegen etwas zu entscheiden, weil du weißt, welche Auswirkungen das auf dich und dein Wohlergehen hat.
Du achtest nicht mehr so intensiv darauf, was andere Menschen (womöglich Fremde) tun oder sagen. Du hörst stattdessen auf dich und deine weise innere Stimme.
Du hast klare Weg-Weiser, die dir zeigen, wohin und wie weit du gehen kannst – ohne dich und deine Seele zu verlieren!
Deine Gabriele
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Wir schwingen auf der #Schmetterlingsfrequenz.
Wer vollkommen bei sich selbst ankommen will, nimmt sich Schmetterlinge als Vorbild: Sie ent-falten sich und zeigen der Welt ihre Farben beim Fliegen.
Auf der Schmetterlingsfrequenz gibt es keinen hinderlichen Ballast mehr. Nichts hält dich davon ab, ein erfülltes Leben zu führen.
Starte zur Schmetterlingsfrequenz
Über Gabriele Feile:
Gabriele ist angekommen auf der #Schmetterlingsfrequenz und erfüllt ihre Lebensaufgabe.
In ihrem Buch „Schmetterlinge fallen nicht vom Himmel“ erzählt sie, wie ihr das gelang.
Sie ist sich sicher: Je mehr Menschen so sind, wie sie gedacht sind und tun, wofür sie gemacht sind, je ausgeglichener und friedlicher ist die Welt.