Wer Chef ist, führt!? oder Wer führt, ist Chef!?
Menschen werden von Unternehmen angezogen, weil diese ihnen den optimalen Job zu den attraktivsten Bedingungen anbieten. Ihre tägliche Arbeit wird jedoch am meisten von ihrem direkten Vorgesetzten beeinflusst. Und wenn er oder sie nicht so ist, wie man es sich vorstellt, fangen für viele Mitarbeiter die „Probleme“ an. An allem, was nicht läuft, ist irgendwie der Chef schuld – Chefsache Führung!
Oft hat man hohe Erwartungen an ihn oder sie:
- Sie soll uns zuhören, Fragen stellen, einbinden.
- Er soll unsere Stärken kennen und uns motivieren.
- Sie soll wissen, wann wir unsere Ruhe brauchen und wann wir gefordert werden wollen.
- Er soll uns regelmäßig Feedback geben, ein tolles Vorbild sein und unsere Arbeit regelmäßig anerkennen.
- Außerdem soll sie ein toller Mensch sein, ihren Job beherrschen und sich für uns einsetzen.
- Er soll sich für unsere persönlichen Belange wie Familie, Gesundheit usw. interessieren und mithelfen, dass wir einen optimalen Ausgleich zwischen Beruf und Privatleben erreichen.
- Und sie soll dabei helfen, dass unsere Karriere läuft und wir zufrieden und erfolgreich sind.
Das klingt doch wirklich nach einem perfekten Boss, oder nicht?
Doch können wir wirklich erwarten, dass andere Menschen uns zu unserem persönlichen Erfolg führen? Ist das eigentlich fair und realistisch?
Führung hat in Wahrheit nichts mit einer Position zu tun. Mit der Beförderung zur Führungskraft bekommt man keinen „Werkzeugkoffer“ und keine „Gebrauchsanweisung“ zum Führen. Man wird auch nicht plötzlich ein anderer Mensch.
Stattdessen wird man mit neuen Situationen konfrontiert, in denen man Führungsqualitäten beweisen kann und muss. Man lernt jeden Tag dazu und macht Fehler. Man realisiert, wie wichtig eine gute Kommunikation ist. Man entdeckt, dass Zuhören wichtiger ist als Reden. Und irgendwann merkt man, dass Führen nur wenig mit Managen zu tun hat.
Wer sich als Mitarbeiter klar macht, dass der Chef oder die Chefin auch nur ein Mensch ist, kann sich einigen Unmut ersparen. Und wer gut geführt werden will, sollte bei sich selbst anfangen, und für sich erst mal all dies tun, was man vom Chef erwartet.
Denn: Führe dich selbst und es ist egal, wer dein Chef ist!
-rät dir deine Gabriele Feile
Dieser Artikel ist Teil der Blogparade „Zur Sache, Chef“ von www.das-unternehmerhandbuch.de
Über Gabriele Feile: Gabriele Feile weiß, dass man nur dann führt, wenn einem jemand folgt. Mit einem Titel oder einer Position hat das wenig zu tun. Mehr über Gabriele Feile.
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