Geld – die wahre Weltsprache, die wir alle sprechen
Fließend. So sprechen sie fast alle Menschen.
Die Sprache, die schon kleine Kinder beherrschen.
Es ist die Sprache, die Türen öffnet, Menschen bewegt und Katastrophen mildert.
Eine Sprache, die uns glauben lässt: Alles wird gut!
Mit dieser Sprache können wir die Welt zu einem besseren Ort machen – oder zum genauen Gegenteil.
Weißt du, von welcher Sprache ich spreche?
Es könnte die Sprache der Liebe sein. Das wäre wundervoll.
Doch die Rede ist von einer anderen Sprache. Diese Sprache heißt: Geld.
Schaust, liest oder hörst du Nachrichten, dann stellst du sicher fest, dass über Geld immer und überall gesprochen wird.
Wir brauchen (scheinbar) permanent mehr davon, sonst …
… werden die Milliardenlöcher in den Staatskassen noch größer und die Schuldenberge, die wir nachfolgenden Generationen hinterlassen, auch.
Warum wir ungern über Geld sprechen – und warum das ein Problem ist
Auch wenn in der Öffentlichkeit ständig über Geld gesprochen wird, im Privaten tun wir es nur ungern. Obwohl wir alle eine Beziehung zu Geld haben, ob wir wollen oder nicht. Und der Status dieser Beziehung ist in den meisten Fällen: kompliziert.
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Geld zeigt der Welt, ob wir erfolgreich sind oder nicht.
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Geld ist für uns der Gradmesser für unseren Selbstwert.
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Mithilfe von Geld vergleichen wir uns mit anderen.
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Mehr Geld heißt für viele Menschen: mehr Leben!
Im Privatleben gibt es nur wenige Menschen, die eine angespannte finanzielle Situation kaltlässt. Die meisten sind extrem verunsichert, wenn in ihren Augen nicht genug Geld verfügbar ist.
Sie haben Angst und sie wälzen Sorgen wie diese:
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Wie hoch werden meine Heizkosten sein?
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Was kosten die notwendigen Lebensmittel?
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Wie kann ich all meine Rechnungen bezahlen?
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Was wird aus unserem Lebensstandard und Wohlstand?
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Wie können wir uns den Urlaub und die Autos leisten?
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Wird mein Arbeitsplatz, trotz KI und Rezession, bestehen bleiben und werde ich auch zukünftig genug verdienen?
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Bringt meine selbständige Tätigkeit noch genug ein?
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Wie verhindere ich, dass meine Kinder leiden müssen, weil wir uns nicht alles leisten können?
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Was tun wir, wenn uns das Geld ausgeht?
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Wie kann ich mehr Geld machen?

Die Geschichte des Geldes: Wie alles begann
Um zu verstehen, warum Geld heute die Welt regiert und unser Leben so intensiv bestimmt, lohnt es sich, ein wenig die Geschichte des Geldes zu beleuchten. Yuval Noah Harari, der israelische Historiker, beschreibt es in seinem Buch „Eine kurze Geschichte der Menschheit“ so:
Unsere Vorfahren, die noch Jägerinnen und Sammler waren, kannten Geld nicht. Sie jagten, sammelten und produzierten gemeinsam in Gruppen. Güter und Dienstleistungen wurden geteilt. Auch Tauschhandel gab es vermutlich, speziell für seltene Gegenstände, die man von anderen Gruppen bezog, wie etwa Muscheln, Pigmente oder Feuersteine.
Vor geschätzten 10.000 bis 15.000 Jahren änderte sich das Leben auf der Erde grundlegend. Die Menschen wurden sesshaft und betrieben Landwirtschaft. Noch eine ganze Weile konnten kleine Dörfer und Gemeinschaften noch so überleben wie die Jäger und Sammlerinnen: durch gegenseitige Gefälligkeiten und Verpflichtungen und ein wenig Tauschhandel mit Fremden.
Als sich nach und nach größere Städte entwickelten, bildeten sich Berufsstände heraus, die von ihrer Arbeit, die sie den Einwohnern und Einwohnerinnen anboten, leben konnten: Schuhmacher, Ärzte, Schreiner, Priester, Soldaten, Anwälte und noch einige mehr. (NB: Es ist zu vermuten, dass es hauptsächlich Männer waren).
In den Dörfern entwickelte sich gleichzeitig eine Spezialisierung, je nach Umweltbedingungen. Es gab Dörfer, die für guten Wein, Olivenöl oder Töpferwaren bekannt waren und mit diesen handelten.
Mit diesen neuen Lebensverhältnissen änderte sich der gewohnte Tauschhandel. Der Hauptgrund für das letztendliche Entstehen von Geld war, dass sich die unterschiedlichen Waren und Dienstleistungen wertmäßig nicht vergleichen ließen. Plus: Es war nicht gesagt, dass ein Schuster, bei dem man Schuhe kaufte, sich mit den Äpfeln aus dem eigenen Garten oder 3 Säcken Weizen bezahlen ließ.
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So war es für die meisten Gesellschaften eine logische Folge, dass sie das Geld erfanden. Es war eine geistige Revolution, die übrigens an mehreren Orten gleichzeitig stattfand. Dabei bestand Geld nicht immer aus Münzen oder Banknoten. Alles Mögliche wurde schon als Geld genutzt: Muscheln, Kühe, Salz, Häute, Getreide, Perlen, Stoff, Schuldscheine oder Kaurischnecken. Auch Zigaretten wurden in besonderen Situationen zu einem beliebten Zahlungsmittel.
Und heute? Heutzutage ist der kleinste Teil des Geldes in Münzen oder Banknoten verbrieft. Der überwiegende Teil des im Umlauf befindlichen Geldes ist virtuelles Geld, das nur auf unseren Konten existiert. Krypto-Währungen sind eine Weiterentwicklung dieses Buch- oder Giralgeldes, wie wir Bankerinnen sagen.
Fazit: Geld ist ein universelles Tauschmittel. Mit seiner Hilfe lässt sich im Prinzip alles gegen alles eintauschen. Und das ist großartig!
Geld und Vertrauen: Warum das eine ohne das andere nicht funktioniert
Mit unserem heutigen Geld können wir Besitz (ob Land, Ziegen oder ein Auto) in etwas Leichtes und Tragbares verwandeln, das wir handlich mitnehmen können. Es verwandelt also Materie in etwas Geistiges. Und das funktioniert nur, weil wir alle, die wir am Wirtschaftsleben teilhaben, Vertrauen haben in das Konstrukt „Geld“. Wir glauben, dass ein grüner Papierstreifen 100 Euro wert ist, obwohl das Papier selbst nur wenige Cent kostet.
Geld ist also ein universelles und effizientes System gegenseitigen Vertrauens. Es spielt keine Rolle, wie vertrauenswürdig unser Gegenüber als Mensch ist. Solange wir Geld von ihm bekommen, ist alles in bester Ordnung.
Wir glauben an Geldscheine oder Kreditkarten so, wie unsere Vorfahren an Kaurischnecken, Muscheln oder Zigaretten geglaubt haben. Weil nämlich alle daran glauben, also tun wir es auch. Und es funktioniert.
Warum Geld uns stresst – und was wirklich dahinter steckt
Im Prinzip könnten wir doch sagen: Hey, Geld ist ein Tauschmittel, es ist neutral und es ist demokratisch. Es ermöglicht uns allen eine Teilhabe am Leben, egal, was wir können und wer wir sind.
Doch Geld weckte schon früh Begehrlichkeiten. Bald wurde den Menschen klar, dass Geld Macht und Ansehen bedeuten konnte. Also wollten sie mehr Geld haben als die anderen. Sie wollten ihr Geld und ihr Vermögen vermehren und führten dafür Krieg, fädelten lukrative Ehen ein oder dachten sich neue Geschäftsmodelle aus (Stichwort: Sklavenhandel).
Geld wurde zu einem Machtinstrument und machte manche Menschen immer reicher, während andere für diesen Reichtum bezahlen mussten, mit Arbeitskraft und oft auch mit dem Leben.
Wer Geld hatte, konnte sich alles Mögliche leisten: Waffen, Bedienstete, Grund und Boden und Luxus aller Art. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Es gilt als Erfolg, viel Geld zu verdienen, egal wie hoch der Preis (für andere) dafür ist.

Dabei gilt: Geld hat keine Gefühle. Menschen haben Gefühle
Weil wir im Laufe der Jahrtausende so viele Emotionen mit Geld verknüpft haben, haben wir alle immer wieder mit Geldproblemen zu tun.
Je mehr Möglichkeiten sich durch den Besitz von Geld ergaben, desto mehr Emotionen haben sich rund um das Geld entwickelt.
Zum Beispiel ruft Geld folgende Gefühle hervor: Überraschung, Neid, Missgunst, Scham, Wut, Enttäuschung, Ärger, Unmoral, Verzweiflung, Traurigkeit, Misstrauen, Besorgnis, Eifersucht, Rachsucht, Hass, Verunsicherung, Schuld, Verachtung, Erleichterung.
Geld kann nichts dafür, dass es so auf uns wirkt. Es ist und bleibt neutral. Es wirkt wie ein Spiegel und zeigt uns, welche Gefühle tatsächlich in uns brodeln.
Denn: Geld ist niemals der Grund für ein Problem. Es ist immer ein Stellvertreter für etwas anderes.
Jede Emotion lässt sich den beiden Grundemotionen Liebe und Angst zuordnen. Das zu wissen, macht es leichter, die Probleme, die Geld mit sich bringt, zu erkennen und zu lösen.
Geldprobleme haben übrigens nichts damit zu tun, wie reich wir sind oder wie arm. Einige der reichsten und damit mächtigsten Menschen der Welt nutzen Geld, um ihre „Defizite“ zu kompensieren. Donald Trump und Elon Musk sind deutliche Beispiele dafür, auch wenn ihnen das wohl nicht bewusst ist.
Das große Geheimnis für einen sorgenfreien Umgang mit Geld ist es, das Geld von den Emotionen zu trennen. Es als das zu sehen, was es ist: ein neutrales Zahlungsmittel. Nicht mehr und nicht weniger.
Ich sage nicht, dass das leicht ist. Aber es ist möglich. Mit Übung, Fokus und positiven Erfahrungen lässt es sich meistern. Und ja: Die Situationen, in die wir rund um unser Geld kommen, sind manchmal sehr schmerzhaft. Doch genau deshalb sind sie auch wirksam.
Falls du gerne konkret und in deinem Tempo ein paar Übungen machen willst, die dir zeigen, wie du aus dem Vollen schöpfst, dann schau dir den Mini-Kurs „Aus dem Vollen schöpfen“ an. In persönlichen Übungen erneuerst du deine Haltung zu den Themen Geld, Besitz, Reichtum und Armut. Am Ende des Kurses schaust du zuversichtlich in die Zukunft.
Als ich 2020 meine erste Videobotschaft veröffentlichte, habe ich das Thema „Geld“ gewählt. Ich war damals nicht nur pleite, sondern emotional sehr gebeutelt. Und das, obwohl ich schon ein Schmetterling war.
Doch mir wurde, damals im ersten Corona-Jahr, endlich bewusst, dass ich mich dem Thema Geld tiefer stellen musste. Denn auch bei mir waren starke Emotionen am Werk.
Welche Emotion das hauptsächlich war, kannst du im Video „Geld oder Leben“ sehen. Und du erfährst, warum Lottospielen Unglück bringen kann.
Wie Geld unser Wirtschaftssystem am Laufen hält
Geld wird in der Regel gebraucht, wenn wir etwas erwerben wollen. Wir tauschen Geld gegen das Erfüllen unserer Grundbedürfnisse (Wohnen, Essen, Gesundheitssicherung). Dies nimmt bei den meisten von uns einen großen Anteil ein, auch weil alles davon immer teurer wird.
Was übrig bleibt, geht in den persönlichen Konsum. Hier zeigt sich die Raupe in uns übrigens am deutlichsten: Sie sammelt Besitz, Erlebnisse und Statussymbole, oft nimmersatt.
Wer dann noch Geld übrig hat, spart für die Zukunft. Denn diese ist unsicher und wenn wir genug Geld haben, wird sie sicher sein. So geht zumindest die Erzählung, die wieder, du ahnst es, auf eine starke Emotion ausgelegt ist: Unsicherheit macht Angst.
Auf diesen recht simplen Handlungen basiert unser Wirtschaftssystem seit langem zuverlässig. Und deshalb will niemand, dass es sich wandelt. Weil alle sich damit arrangiert haben.
Ausbrechen ist nur schwer möglich, weil Geld halt nun mal der Schlüssel zur Teilhabe ist. Kaum jemand lässt sich heute dauerhaft auf einen Tauschhandel ganz ohne Geld ein, kein Vermieter, keine Krankenkasse und auch kein Supermarkt. Nur im privaten Bereich, wo Vertrauen herrscht, klappt das noch gut.
Fülle im Leben – warum du sie nicht erschaffen musst
Viele Coaches erzählen ihrer Kundschaft, dass sie dafür sorgen müssen „Fülle zu erschaffen“. Will heißen: Sorge unbedingt dafür, dass du mehr Geld verdienst! Dann kannst du in Fülle leben.
Mir ist diese Aussage ein kleiner Dorn im Auge. Denn, wenn Fülle erst erschaffen werden muss, heißt es ja, sie existiert im Moment nicht. Das Gegenteil von Fülle ist Mangel. Es heißt also, wer Fülle erschaffen muss, lebt jetzt im Mangel.
Tatsächlich ist es so, dass die Fülle oft nicht erkannt wird. Denn viele Menschen richten ihren Fokus auf das, was fehlt, anstatt auf das, was schon da ist.
Wer die Schmetterlingsfrequenz erreicht hat, weiß hingegen, dass immer genug für alle da ist. Schmetterlinge zweifeln nicht daran, dass für sie gesorgt ist, während sie ihre Lebensaufgabe erfüllen.
Die Natur ist, trotz des hohen Zerstörungsgrades, ein Ort der Fülle. Wer aufmerksam durch den Wald geht, entdeckt neben Bäumen so viel mehr. Die Früchte des Waldes sind fast unerschöpflich. Die Luft ist sauber, die Stille beruhigt. Flora und Fauna leben friedlich nebeneinander.
Wenn du dein Leben wie den Wald betrachtest, entdeckst du sehr wahrscheinlich Ähnliches: all das, was du besitzt – und zwar nicht nur materiell, sondern auch geistig und spirituell.
Hinzu kommt: Auf der Welt ist genug für alle da. In Wahrheit ist es sogar so viel, dass wir täglich unnütze Müllberge produzieren.
Es stimmt: Besitz ist nicht gleichwertig verteilt, doch wir, die wir in Mitteleuropa leben, haben definitiv ein größeres Stück des Kuchens. Und das können wir sogar teilen, wenn wir wollen.
Die wenigsten von uns besitzen nichts oder haben alles verloren. Und selbst wenn das so wäre, geht das Leben immer weiter, auch dank unserer sozialen Sicherungssysteme, die natürlich auch Teil des Wirtschaftssystems sind.
Buchtipp
Raynor und Moth, die nach einem Verlust ihres Hauses obdachlos werden, erzählen ihre Geschichte im Buch „Der Salzpfad“.
Mein Vorschlag weicht von dem der meisten Coaches ab: Achte auf die Fülle in deinem Leben und spüre, wie die Mangelgefühle immer weniger werden.
Fange damit an, die Dinge, die du tun willst, anzupacken, anstatt dich zu fragen, wo das Geld dafür herkommen soll. Du wirst sehen, alles findet sich zum rechten Zeitpunkt. Das ist meine ganz persönliche Erfahrung.
Was dabei hilft, ist: Vertrauen. Genauso wie wir einem bedruckten Papierstreifen trauen, können, dürfen und sollten wir auch der Fülle im Universum vertrauen!
Tun wir es!
Deine Gabriele
PS: Zum Abschluss eine Geschichte: Warum Fülle nichts mit Geld zu tun hat!
Der berühmte britische Ökonom John Maynard Keynes erzählte einst eine Anekdote, die nach dem Zweiten Weltkrieg in London spielte.
Er unterhielt sich mit einem ebenso berühmten Architekten.
Keynes vertrat die Ansicht, dass die von deutschen Bomben zerstörten Londoner Häuser möglichst schnell wieder aufgebaut werden müssten.
Der Architekt fragte: „Woher soll das Geld dafür kommen?“
„Aber Sir, Sie bauen die Häuser doch bestimmt nicht aus Geld! Sie meinen vielleicht, woher die Steine, der Mörtel, der Stahl und der Beton dafür herkommen sollen.“
„Oh, nein“, sagte der Architekt. „Davon haben wir genug.“
„Dann fehlt es an Arbeitern oder Architekten, um die Häuser zu bauen?“
„Nein“, entgegnet der Architekt, „auch das ist kein Problem.“
„Nun, wenn wir genug Steine, Mörtel, Stahl, Beton, Arbeiter und Architekten haben, warum bauen wir damit keine Häuser?“
Anmerkung der Autorin: Du hast es selbst sicher bemerkt: Das Thema „Geld“ ist so umfassend, dass ich hier nicht alle Perspektiven darstellen kann. Achte auf die Links und die Literaturtipps und steuere gerne selbst weitere Perspektiven in den Kommentaren bei.
Mini-Kurs "Aus dem Vollen schöpfen"
Dieser Mini-Kurs zeigt dir in einfachen Übungen, wie du deine Beziehung zu Geld auf eine neue Ebene stellst – und die Fülle in deinem Leben ganz einfach erkennst.