Es gibt viele Situationen, in denen sich Menschen danach sehen, zurück zu sich selbst zu finden. Das kann nach einer Trennung, einem Unglück, einer Krankheit oder einer Kündigung sein.
Doch nicht nur vermeintlich negative Situationen veranlassen Menschen, den Weg zurück zu sich zu suchen. Viele Menschen sind ihr Leben lang damit beschäftigt. Sie sind auf ihrer Selbstfindungsreise und suchen ihr wahres Ich.
Wie ihnen das gelingt und was ihnen dabei helfen kann, darauf geht dieser Artikel ein. Am Ende gibt es Hilfsmittel, die es leichter machen.
Zurück zu dir finden, wenn du selbst aus dem Fokus geraten bist
In einer Welt voller Ablenkungen, Versuchungen und Verführungen ist es gar nicht so leicht, den Überblick zu behalten – ganz zu schweigen vom Fokus. Gefühlt sollst du über alles informiert sein und eine fundierte Meinung haben. Dreh- und Angelpunkt für das Sammeln von Informationen sind oft die sozialen Medien. Und diese sind leider: unsortiert.
Erbarmungslos taucht ein Post nach dem anderen auf – einer aufmerksamkeitsheischender als der andere. Es wird um Kommentare gebettelt und um Likes.
Dein Gehirn muss ganze Arbeit leisten, um in Windeseile von einem Thema zum anderen zu springen.
Je nachdem, wem du folgst, siehst du in kürzester Zeit Posts zu Sport, Abnehmen, Politik, Führung, Kinderbetreuung, Kleidungsstil, Wohlbefinden, Feminismus, Selbstfürsorge, Reisen, Partnerschaft, Krankheiten, etc.
Hältst du inne, um eine Nachricht zu lesen und vielleicht sogar damit zu interagieren, kannst du davon ausgehen, dass der andere Post, der dich interessiert hat, nicht mehr auffindbar ist.
Er ist verschwunden im Nirvana des Algorithmus. Jetzt kannst du nur hoffen, dass er irgendwann wieder in deinem Fokus auftaucht.
Im „wahren Leben“ ist es ähnlich. Ob im Job, in der Familie, im Ehrenamt oder in der Nachbarschaft: Irgendwas ist immer. Und irgendwer will immer was von dir.
Es kommen Terminumfragen und -anfragen rein, dein Arbeitseinsatz ist gefragt, es wird um Spenden gebeten, jemand braucht Hilfe oder irgendetwas ist kaputt.
Es mag eine Zeitlang ganz erfüllend sein, so gefragt zu sein, dass du nicht zum Durchschnaufen kommst. Gebraucht zu werden, fühlt sich irgendwie gut an.
Doch wenn der Terminkalender (von anderen) bestimmt, wie dein Leben aussieht, ist das fast so unangenehm, wie wenn das ein Algorithmus tut.
Es kündigen sich an: körperliche Symptome, die deine Seele dir schickt – nicht selten als Vorboten eines Burnouts.
Eins ist klar: Niemand hat die Lebensaufgabe, sich voll und ganz für andere aufzuopfern. Im Gegenteil: Wir alle haben die Pflicht, gesund und fit zu bleiben, um unsere Lebensaufgabe erfüllen zu können.
Zurück zu dir: Wenn du dich selbst finden willst, brauchst du Zeit für dich!
Sicher ist dir bewusst, dass du für deine Selbstfindung Zeit brauchst. Nur wenn du dir Zeit nimmst, das Erlebte tief zu reflektieren, kannst du erkennen, wie es sich auf dich selbst auswirkt.
Selbstreflexion führt zur Selbsterkenntnis führt zur Selbstfindung – so einfach ist es (oder auch nicht).
Dich aus dem Dschungel der externen Ablenkungen zurück zu dir selbst zu bewegen, klingt nach einer großen Aufgabe.
Vielleicht befürchtest du, dass du etwas verlierst, wenn du dich von bestimmten Gewohnheiten trennst. Der Ballast ist dir ans Herz gewachsen, du willst ihn nicht einfach abwerfen.
Die gute Nachricht: Du musst nicht alles auf einmal machen. Es ist völlig in Ordnung, wenn du mit einfachen Schritten loslegst. Denn diese werden mit der Zeit ganz automatisch größer.
Das ist das Schöne an der Selbstfindung für Fortgeschrittene: Wenn du einmal damit angefangen hast, kannst du nicht mehr damit aufhören.
Denn es zeigen sich dir ganz automatisch die passenden Wege – idealerweise mit Brücken zum Überwinden von Hindernissen. Auch tauchen in der Regel Menschen auf, die eine Botschaft für dich haben – ob bewusst oder unbewusst.
Diese Weg-Weiser und die Menschen zu erkennen, die dich vorwärtsbringen – das ist deine Aufgabe. Es geht also darum, die wirklich für dich relevanten Themen aus dem endlosen Strom von Informationen herauszufiltern.
Du bist wichtig! Stell dich an die erste Stelle!
Den Fokus auf das Wesentliche zu halten bedeutet: dich und dein Wesen in den Mittelpunkt deines Lebens zu stellen.
Nein, das ist nicht egoistisch, es ist das Normalste der Welt, dass du bei dir selbst beginnst. Du kannst andere Menschen nicht verändern, damit sie dein Leben leichter oder besser machen. Du musst schon selbst etwas dafür tun.
Ich verspreche dir: Sobald du mit dir selbst im Reinen und im Frieden bist, werden deine Mitmenschen anders auf dich reagieren.
Das beginnt übrigens meist nicht in der Partnerschaft oder in der Familie. Hier haben es sich alte, tief sitzende Glaubenssätze gemütlich gemacht, die nicht so schnell ausziehen wollen.
Auch hat sich oft eine Routine eingespielt, aus der du alleine nur schwer ausbrechen kannst. Die Kommunikation in Familien ist in der Regel auch nicht die Beste (Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel).
Deshalb ist mein Tipp: Achte zunächst in anderen, weniger belasteten Umfeldern darauf, wie Menschen auf dich und deine selbst-orientierte Ausstrahlung reagieren: im Freundeskreis, im Kollegium, im Verein, in Netzwerken, bei Veranstaltungen etc.
Verhalte dich in neuen Umgebungen einfach mal anders als gewohnt, nämlich so, wie du wirklich sein willst. Wenn dich (noch) niemand kennt, ist das leichter. So kannst du gefahrlos Erfolgserlebnisse sammeln und dich innerlich stärken.
Es kann nach einer Weile durchaus sein, dass du familiäre Zwistigkeiten nicht mehr auszufechten brauchst, weil sie dich irgendwann nicht mehr so stark triggern. Das wiederum wirkt sich dann auf die anderen Menschen in diesem System aus und sie nehmen dich im besten Fall zum Vorbild.
Zurück zu dir: Wie kannst du eine stabile Verbindung zu dir selbst aufbauen?
Falls du deine Lebensaufgabe schon kennst, ist es besonders einfach: Du stellst diese in den Fokus deines Seins und erfüllst sie ganz natürlich. Damit wirst du dich jeden Tag erfüllt fühlen.
Falls du noch auf der Suche nach deiner Lebensaufgabe bist, kannst du dennoch einiges tun, um den Fokus immer wieder zurück zu dir zu lenken.
Hier sind ein paar Tipps:
Schaffe visuelle Hilfsmittel:
Falls du der visuelle Typ bist, kreiere etwas, was du jeden Tag (mehrfach) siehst. Du kannst ein Moodboard basteln, ein Poster schreiben oder einfach einen Plan erstellen. Das Ergebnis hängst du an eine strategisch optimale Stelle: die Kühlschranktür, den Spiegel oder an die Wand bei deinem Schreibtisch.
Alternativ kannst du ein Foto davon als Hintergrund auf deinem Bildschirm nutzen. Oder du steckst einen Ausdruck im Kleinformat zu deinem Handy oder Tablet. Der Vorteil davon: Du siehst es, bevor du dich in der weiten Welt des Internets verfängst.
Auch gut sichtbar im Portemonnaie ist das Bild gut aufgehoben. Es hilft beim Nicht-Konsumieren.
Ich selbst habe mir vor einiger Zeit ein Schmetterlings-Bingo gebastelt. Darauf habe ich all das geschrieben, was ich regelmäßig machen will, wie etwa: in die Natur gehen, singen, Gartenarbeit, schreiben und vieles mehr – auch zwei Joker-Felder gibt es. Alleine das Kreieren hat sich wunderbar angefühlt.
Das Bingo hängt an der Tür, sodass ich es immer sehe, wenn ich sie öffne oder schließe. Ich kann bereits nach ein paar Wochen sagen, dass vieles darauf sich ganz automatisch in meinen Alltag „eingeschlichen“ hat. Ich tue es meist ganz intuitiv.
Reflektiere am Abend:
Ich hatte eine Zeitlang ein kleines Whiteboard in meinem Zimmer, auf dem die Überschriften Körper, Geist und Seele standen. Jeden Abend habe ich kurz reflektiert, ob diese drei Bereiche in meinem Leben alle ausreichend zu ihrem Recht gekommen sind. Somit habe ich für Balance gesorgt.
Du kannst das auch mit einem Tagebuch, Bullet Journal oder einfach mit Papier und Stift machen.
Schreibe einen virtuellen Rechenschaftsbericht:
In meinem Buch beschreibe ich, wie ich mithilfe des Autors und Psychologen Jean Monbourquette einen virtuellen Rechenschaftsbericht erstellt habe. In diesem Bericht habe ich von Hand aufgeschrieben, wie mein erfülltes Leben übergreifend ist und was ich intensiv tue, um mich erfüllt zu fühlen. Das habe ich so formuliert, als wäre es bereits so.
Damals habe ich mir den Bericht mehrere Wochen lang jeden Morgen laut vorgelesen. Dank dieser Affirmationen gingen die Aussagen über mein Leben automatisch in mein System über. Den Bericht habe ich übrigens vor kurzem wieder aufgehängt, damit ich immer wieder daran erinnert werde, was für ein großartiges Leben ich zu leben habe.
Schließe eine Vertrag mit dir selbst:
Falls du gerne Fakten schaffst, entwirf und unterschreibe doch einen kurzen Vertrag mit dir selbst, in welchem du festhältst, worauf du dich (z. B. in den kommenden 4 Wochen) fokussieren willst. Du kannst gerne Zwischenziele auflisten, die du dann zum Beispiel wöchentlich überprüfst. Am Ende der Laufzeit kannst du das Erreichte feiern!
Bitte andere um Hilfe:
Noch besser klappen Verpflichtungen, wenn du einer anderen Person mitteilst, was du bis wann machen willst. Vereinbart, dass diese Person dich daran vehement erinnert und dich kontrollieren darf, indem sie dich um „Nachweise“ bittet.
Biete einen extremen Wetteinsatz an:
Die Hardcore-Version ist, dich zu etwas zu verpflichten, das dich richtig schmerzt. Stefan Merath, der Unternehmercoach, schlägt vor, einen Überweisungsbeleg mit einer großen Summe auszufüllen und zu unterschreiben. Der Betrag geht zum Beispiel an eine politische Partei oder eine Organisation, die du überhaupt nicht leiden kannst.
Diesen Beleg gibst du jemandem, der dich „überwacht“ und die Überweisung bei der Bank einreicht, sobald du kneifst. Genauso stark wirkt es womöglich, wenn du etwas Krasses tun musst bei Nichterfüllen: dir eine Glatze rasieren, in Unterwäsche U-Bahn fahren, einen Känguru-Hoden essen – such es dir aus!
Du hast die Wahl!
Wie du siehst, es gibt harmlose und nicht so harmlose Varianten, um den Fokus zu halten und immer wieder zurück zu dir selbst zu finden. Es hängt von dir ab, welche davon du einsetzen willst. Vielleicht fallen dir noch weitere Wege ein.
Probiere es einfach aus und denke daran: Den Fokus auf das Wesentliche zu richten – nämlich auf dich und dein Wesen – ist Teil deiner Lebensaufgabe. Du darfst das tun, du musst es sogar tun!
Es ist ein Akt der Selbstliebe, der auch anderen Menschen zugutekommt. Wer sich selbst liebt und akzeptiert, kann auch andere Menschen lieben und akzeptieren.
Sei dir selbst wichtig. Und tu es mit Liebe.
Deine Gabriele
PS: Hast du mit anderen Hilfsmitteln gute Erfahrungen gemacht, um deinen Fokus zu halten? Teile sie gerne mit uns in den Kommentaren.
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