Titelfoto: Koshy Koshy, flickr.com, Lizenz: Creative Common 

Kann man in Unternehmen so „frei“ arbeiten als wäre man selbständig?

 

Als ich im Jahr 2015 eine Umfrage machte, um herauszufinden, was Menschen bei ihrer Arbeit besonders wichtig ist, zeichneten sich ein paar Dinge ganz klar ab:

 

Freiraum, Autonomie, selbständiges und flexibles Arbeiten und Vertrauen gehörten zu den häufigsten Antworten. Und gleichzeitig kam heraus, dass diese Dinge aktuell nicht ausreichend vorhanden waren.

 

Mit einer Ausnahme: Selbständige hatten die meisten dieser Bedingungen erfüllt. Und gaben an, dass dies ein paar der Gründe für die Entscheidung zur Selbständigkeit waren. Auch wenn das hieß, auf Vorteile eines Angestelltendaseins zu verzichten, wie geregelte Arbeitszeiten, Urlaubstage und finanzielle Sicherheit.

 

Die Selbständigen bestätigten auch, dass eine Festanstellung für sie attraktiv wäre, wenn sie dort selbstbestimmt arbeiten und ihre Talente einsetzen könnten.  

 

Wie müssen Unternehmen sein, in denen man so arbeiten kann?

 

Diese Frage beschäftigt mich schon seit vielen Jahren und ich habe lange keine befriedigende Antwort gefunden. Selbst moderne Unternehmen, die ich persönlich kennengelernt habe, und die sich als wahlweise „agil“, „nachhaltig“ oder „demokratisch“ bezeichnen, schienen die Bedürfnisse nach Autonomie und Ganzheitlichkeit nur bedingt zu erfüllen.

 

Denn all diese Unternehmen sind größtenteils nach wie vor so organisiert wie eine Armee, nämlich hierarchisch. Ihre Form gleicht einer Pyramide: An der Spitze ist die Geschäftsführung und die breite Basis ist ziemlich weit unten. Bis Informationen (oder Befehle) dort ankommen, ist es ein weiter Weg über viele Stufen. Und nein: Eine Matrix-Organisation ist auch kein Ausweg.

 

Das Buch Reinventing Organizations

 

Frederic Laloux, ein früherer Unternehmensberater, hat mit seinem Buch „Reinventing Organizations“ ein viel beachtetes Werk geschaffen und durchleuchtet die verschiedenen Entwicklungsstufen der Menschheit. Und zwar von Anbeginn an, also ca. 100.000 bis 50.000 Jahre v. Chr.

 

Damals lebten die Menschen in Sippen mit wenigen Dutzend Mitgliedern. Im Laufe der Jahrtausende entwickelte sich die Menschheit immer weiter, und daraus entstanden jeweils neue Formen der Organisation. Sukzessive entstanden Arbeitsteilung und Hierarchien und irgendwann Unternehmen.

 

Insgesamt beschreibt Laloux 7 Phasen, von denen 5 heute noch existieren und „nachwirken“. Und zwar auch und vor allem in der Wirtschaft, indem Unternehmen sich entsprechend organisieren. Jeder Phase ordnet er eine Farbe und eine Metapher zu.

 

Dabei macht er klar: Keine Phase ist besser oder schlechter als die andere. Häufig lässt sich nicht eindeutig sagen, in welchem Stadium sich Organisationen befinden. Und auch wir Menschen „sind“ nicht orange oder grün, wir agieren stattdessen in verschiedenen Momenten analog zu einer der Phasen. Weil sie uns sympathisch, sinnvoll oder stimmig erscheint.

 

Orange und Grün

 

Mir wurde beim Lesen klar, dass ich bisher meist in und mit orangen Unternehmen gearbeitet hatte. Das ist kein Wunder, denn das ist die Organisationsform, die am weitesten verbreitet ist. Mitarbeiter gelten oft als Ressourcen und sind deshalb Mittel zum Zweck.

 

Unternehmen, die sich davon distanzieren, stellen ihre Mitarbeiter in den Mittelpunkt und schaffen eine starke Kultur, die Menschen dazu ermächtigt, über sich hinauszuwachsen. Sie haben starke Anführer:innen und schaffen das alles innerhalb der Pyramidenstruktur. Diese Unternehmen sind bei Laloux grüne Unternehmen.  

 

Die Farbe Teal

 

Teal ist die englische Bezeichnung für eine blau-grüne Farbe (aquamarin, seegrün, smaragdgrün, petrol), die ihrerseits von der Farbe der Krickente (engl.: „Common Teal“) abgeleitet ist. (Quelle: Wikipedia)  

 

Die vorerst neueste Phase, die Laloux beschreibt, nennt er „Teal“ und ich gebe zu, dass ich erst, nachdem ich das Buch beendet hatte, herausgefunden habe, welche Farbe das ist.   

 

Wodurch zeichnen sich Teal-Unternehmen aus?

 

Bei seiner Recherche zum Buch Reinventing Organizations, bei der Laloux 12 Organisationen besonders genau kennengelernt hat, entdeckte er 3 Bereiche, die alle Unternehmen gleichermaßen vereinen:

 

Selbstorganisation

Ganzheit

Purpose

 

Wie handelt man von Teal? Ganz so einfach ist es nicht!

 

Unternehmen bestehen aus Menschen – in der Regel. Die Gesamtheit der Menschen, die zu einem Unternehmen, einem Team, einer Gruppe gehören, bildet die Kultur – und bildet, um in Laloux’ Spektrum zu bleiben, die Farbe ab, von der Unternehmen agieren.

 

Selbstorganisation gelingt dann am besten, wenn viele Menschen dieser Gemeinschaft selbst von Teal aus agieren.

 

Interessiert dich, wie manche Unternehmen schon seit Jahrzehnten erfolgreich von Teal arbeiten? Wie es mir selbst erging, als ich versuchte ein Teal-farbenes Unternehmen zu gründen und zu führen und was das alles mit einem Gospel-Chor und einer Schule zu tun hat? Dann lies hier weiter:

 

Mehr zum Thema „Selbstorganisation in Unternehmen“

Diesen Artikel findest du in seiner vollständigen Version und mit allen „Geheimnissen“ im E-ssay „Selbstorganisation in Unternehmen.“ Dort stellt Gabriele Feile u. a. echte Unternehmen vor, die von Teal agieren und erzählt von ihrem ganz eigenen Versuch, ein Teal-farbenes Unternehmen zu gründen und zu führen.

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