Mysterium: Urlaub
Meist ist es im Sommer so weit – dann ist für viele Leute die schönste Zeit des Jahres da: der wohlverdiente Urlaub.
Endlich raus aus dem Alltag, keine Verpflichtungen, kein Pendeln zum Arbeitsplatz mit Tausenden anderen, kein einsames Home Office, keine öden Online-Meetings, kein nörgelnder Chef und keine nervigen Kolleg:innen.
Stattdessen: Sonne, Strand/wahlweise Berge, kühles Nass und mal was Exotisches zum Essen.
Dafür quälst du dich doch gerne Hunderte von Kilometern – Stoßstange an Stoßstange – Richtung Sehnsuchtsort. Oder quetschst dich neben Wildfremde in einen engen Flugzeugsitz.
Nachdem du dich vorher, zumindest zeitweise, von Schuhen, Gürtel, Handy, Tablet und Schlüsseln getrennt hast, um ohne Piepsen durch die Sicherheitsschleuse zu kommen. Und nachgewiesen hast, dass du keine Viren über die Grenze „schmuggelst“.
Und dann am Urlaubsort: Dieselben nervigen Menschen wie in der S-Bahn, dieselbe Speiseauswahl wie in der Kantine (oder bei Vapiano) und die E-Mails kommen auch rein wie am laufenden Band.
Und klar liest du die am Pool, machen die anderen ja auch. Schließlich willst du an deinem ersten Arbeitstag nicht von einem vollen Postfach begrüßt werden, wo es doch so harte Arbeit war, vor dem Urlaub dasselbe zu leeren.
Hoffentlich erfährst du dadurch wenigstens, wie ruhig und friedlich es zu Hause ist, jetzt da alle im Urlaub sind.
Warum?
Ich kann das Ganze, ehrlich gesagt, schon eine Weile nicht mehr nachvollziehen. Was an all dem ist schön oder gar erholsam? Was ist, außer vielleicht Wetter und Klamotten, der Unterschied zu den anderen Wochen im Jahr?
Und denkt dabei eigentlich irgendwer an den Planeten – oder nur an die Fotos auf Instagram und den Neid der Anderen? Ganz ehrlich: Urlaubsfotos von anderen Menschen waren schon damals langweilig, als man sie noch mittels Diaprojektor anschauen musste.
Wirklich?
Ich weiß, ich weiß: Wer das ganze Jahr über hart arbeitet, womöglich in einem Job, den er hasst, der hat Urlaub einfach verdient – buchstäblich. Auch wenn er ihn sich zuvor genehmigen lassen muss (was für ein Relikt)!
Und ich sage: Wer rund 50 Wochen im Jahr dafür arbeitet, um 2-3 Wochen lang endlich mal eine gute Zeit zu haben, der hat das Leben einfach nicht verstanden.
Denn: Während wir arbeiten, leben wir auch. Punkt.
Und jeder Moment, den wir im Leben nicht wahrhaftig erleben, ist ein verlorener Moment. Er kommt nie mehr zurück, auch nicht im Robinson Club auf Fuerteventura.
Andersrum gilt das auch: Die vermeintlich einmaligen Erlebnisse im Urlaub können nur die Wenigsten in den Alltag transportieren – da nützen auch die schönsten Fotos und Mitbringsel nichts. Irgendwann kommt der „Ernst des Lebens“ halt zurück. Und damit die Zeit, sich für den nächsten Urlaub abzurackern.
Wovor fliehen?
Seth Godin habe ich schon öfters zitiert, und er hat immer noch recht:
“Instead of wondering when your next vacation is, maybe you should set up a life you don’t need to escape from.”
(Anstatt dir Gedanken über deinen nächsten Urlaub zu machen, solltet du vielleicht ein Leben führen, dem du nicht entkommen musst.)
Ich selbst kann sagen, dass ich jeden Tag Urlaub habe: Ich tue das, was mir gefällt und gut tut, stehe an den meisten Tagen mit Vorfreude auf und gehe abends geschafft aber glücklich ins Bett.
Meine Zeit teile ich mir selbst ein – in meinem Kalender stehen jeden Tag mehrere „Pausen“ für so Dinge wie Bewegung, Singen, Meditation, Atmen, Schlafen und Reflektion. Einiges davon tue ich bereits, bevor ich überhaupt in die Nähe meines Schreibtisches oder eines elektronischen Gerätes komme. Und ich arbeite überwiegend an Themen, die mir von Herzen wichtig sind, die mir leicht fallen und mir richtig gut tun.
Wenn ich scheinbar mühsame Aufgaben habe, wie zum Beispiel Unkraut jäten auf meinem Sonnenacker, finde ich meist einen Sinn darin: Das Jäten ist wie Meditation, es erdet mich, der Boden wird aufgelockert, was den Pflanzen Feuchtigkeit bringt, sodass ich sie nicht gießen muss, und das „Unkraut“ bleibt als natürlicher Dünger auf dem Acker und wird wieder zu Erde.
Spätestens, wenn der selbst gezogene Salat auf dem Teller liegt, hat sich die Anstrengung gelohnt.
Einspruch!
Ja, schon klar! In vielen Unternehmen ist all das nicht möglich. Dort gibt es festgelegte Arbeitszeiten, und selbst wenn diese flexibel sind, kann man nicht einfach zwischendurch zum Unkrautjäten gehen. Auch nicht, wenn man von zu Hause aus arbeitet!
Warum eigentlich nicht? Wenn es zum Beispiel auf dem Grundstück des Unternehmens Hochbeete oder Bienenstöcke gibt (so wie bei Graf Dichtungen in München-Freiham) kann man auch während des Tages solchen Beschäftigungen nachgehen. Und zwar nicht in der Pause, sondern während man „eingestempelt“ ist.
Du kannst auch einfach spazieren gehen, eine Atemübung am offenen Fenster machen, ein bisschen Entpannungsmusik hören oder nichts tun. Das geht sogar alles zusammen mit deinen Kolleg:innen, manches davon sogar via Zoom.
Denn das Wunderbare ist ja: In solchen Momenten kommen dir oft die besten Ideen. Probleme lösen sich wie von alleine und zurück am Arbeitsplatz merkst du, dass kein Unglück geschehen ist, weil du nicht vor Ort warst.
Dieser Beitrag hier ist übrigens völlig losgelöst von den üblichen Arbeitszeiten entstanden. Manche Passagen habe ich am Sonntag Mittag geschrieben, andere am Samstag Abend. Weil sie mir gerade einfielen und ich solche Impulse ungern vorbeiziehen lasse. Und weil ich auch ungeniert am Dienstag Nachmittag spazieren gehe, wenn ich dazu Lust habe. Es gleicht sich also aus.
Ausblick
Natürlich sind solche kleinen Auszeiten vom Arbeitsalltag nur der erste Schritt in Richtung „jeden Tag Urlaub“. Meine große Vision ist eine Welt in Balance. Das heißt, wir alle sind bei uns selbst.
Sobald du einfach so sein kannst, wie du gedacht bist und das tun kannst, wofür du gemacht bist, bist du jeden Tag im Urlaub!
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Damit das mit dem "Urlaub - jeden Tag" klappt, trage ihn dir am besten im Kalender ein. Und dann reise zu einem Ort, zu dem es keine Brücke gibt. Ein Ort, der so ist, dass er dir am meisten gibt: Kraft, Inspiration, Erholung. Er ist deine ganz private Insel.
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Über Gabriele Feile:
Gabriele ist angekommen auf der #Schmetterlingsfrequenz und erfüllt ihre Lebensaufgabe.
In ihrem Buch „Schmetterlinge fallen nicht vom Himmel“ erzählt sie, wie ihr das gelang.
Sie ist sich sicher: Je mehr Menschen so sind, wie sie gedacht sind und tun, wofür sie gemacht sind, je ausgeglichener und friedlicher ist die Welt.